#bookupDE bei tolino media

Am Donnerstag, den 21. April 2016, fanden sich buchbegeisterte Onliner zum bookup bei tolino media ein, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

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Kurz vorweg: Ein bookup ist ein Treffen, das sowohl online (auf Twitter, Facebook, Instagram, Blogs etc.) als auch in der realen Welt stattfindet. Konkret: Bibliophile Menschen finden sich zu (meist) geführten Treffen durch Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken und andere buchnahe Organisationen zusammen. Vor etwa zwei Jahren begannen die bookups, initiiert von Stefanie Leo. Seitdem traf man sich beispielsweise bei Hanser, der Redaktion vom Börsenblatt oder dem Deutschen Hörbuchpreis.

Gestern lud dann also tolino media zum bookup. Die Begrüßung erfolgte durch die Geschäftsführerin Birgit Hagmann, die uns herzlich willkommen hieß und uns zum Rundgang durch die Büros einlud. Im weiteren Verlauf des bookups wurden wir von Jördis Beatrix Schulz, Daniel Seebacher und Luise Schitteck in die Arbeit bei tolino media eingeführt. Die Teilnehmer durften einen Blick in alle Büros werfen und die Mitarbeiter hatten ihre jeweiligen Aufgabengebiete für alle auf Flipcharts zusammengefasst, was automatisch zu einer angenehmen Atmosphäre und vielen Fragen führte. Nach der Büroführung war uns auch allen klar: Tolino ist nicht nur Dienstleister für Selfpublisher, sondern betreut auch Verlage beim e-Book Vertrieb in der Abteilung Content & Operations.

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Flipchart Abteilung Content und Operations

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Ablaufplan zum bookup bei tolino media

Ergänzend fanden zwei Lesungen statt. Auf der einen Seite begeisterte uns zu Beginn Markus Ridder mit der Lesung aus seinem Krimi Die Rückkehr des Sandmanns, das schließlich auch als Gastgeschenk an alle Teilnehmer ging – Danke! Auf der anderen Seite rundete Lene Steening den Tag mit der Lesung aus ihrem Debütroman In der Entfernung liegt die Wahrheit ab. Interessant war die Frage an die Autoren, warum und wie sie denn im Selfpublishing gelandet waren. Markus fühlte sich bei seinem alten Verlag nicht ausreichend aufgehoben und hoffte durch das Selfpublishing mehr und auch ein anderes Zielpublikum erreichen zu können. Lene entschied sich nicht bewusst für das Selfpublishing, es war eben einfach passiert. Es erschien ihr als eine gute Möglichkeit, gerade für neue Autoren, mit einem Buch auf diese Weise zu starten. Sie fand die Idee toll, selbst Leser zu finde, die das Buch auch lesen wollen und das geht (sagt sie), mit Selfpublishing am besten. Außerdem betonen beide Autoren, wie einfach und schnell es geht ein e-Book hochzuladen. Der klassische Weg über den Agenten zum Verlag ist da deutlich langwieriger.

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Lene Steening

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Markus Ridder

Eine weitere Diskussion entstand zum Thema Kritik der Leser am Buch, die sehr wohl konstruktiv aber eben auch in Form von Pauschalaussagen ungerecht sein kann. Damit muss man eben leben, da sind sich beide Autoren einig. Weiterführend dazu wurde über das nachträgliche Eingreifen in den Text und das Verbessern des bereits verkauften e-Books diskutiert. Hier zeigte sich deutlich die Diskrepanz zwischen Tolino als Dienstleister, die das aus rechtlichen Gründen (bestehender Kaufvertrag mit dem Kunden für diese eine Version) nicht gewährleisten können und ein Eingreifen in die Cloud des Kunden natürlich auch nicht ohne dessen Wissen vornehmen möchten. Und auf der anderen Seite dem Wunsch der Autoren, Fehler und Plot Holes ausbessern zu können, um die Kritik der Leser auch annehmen und umsetzen zu können.

Aufgrund der schönen Disskussionen, die in den Gesprächen entstanden waren, ließen die Veranstalter den letzten Punkt ausfallen und man fand sich abschließend zum lockeren Gespräch bei einem Bierchen zusammen.

Abschließend möchte ich noch den für mich schönsten Punkt erwähnen, nämlich, dass tolino letztes Jahr 10 ausgewählte e-Books auch im Print herausbrachte. Die Printbücher – tolino books – sollen die Sichtbarkeit im Buchhandel erhöhen, was aufgrund der Zugehörigkeit zu Thalia, Hugendubel und Weltbild gut funktioniert. Generell ist tolino media die Kommunikation mit den Buchhändlern sehr wichtig. Schön auch, dass Jördis und Luise selbst lange als Buchhändlerinnen gearbeitet haben und damit wissen, was der stationäre Handel braucht. Da schlägt auch mein Buchhändlerherz ein bisschen höher 😉

Alles in allem waren es drei sehr informative Stunden bei tolino media und ein wirklich offener Blick hinter die Kulissen. Ich freue mich schon auf das nächste #bookupDE.

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tolinos schlafen auch mal 😉

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tolino books

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