Spubbles Quickies #29

Alle zwei Wochen haben wir für euch den kommentierten Rückblick: Was tut sich aktuell in der Branche? Heute mit dem Barsortiment, einer Zwischenbilanz und Selfpublishing – nein, danke!

Anschluss an das Barsortiment

Der Selfpublishing-Dienstleister epubli arbeitet nun mit dem Buchgroßhändler KNV zusammen. Das bietet neue Möglichkeiten für Selfpublisher, ihre Titel dem Buchhandel (noch) schmackhaft(er) zu machen. Zwar sind dank ISBN und Listung im Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) die epubli-Titel schon seit geraumer Zeit im Buchhandel bestellbar, doch durch die Zusammenarbeit mit dem Barsortiment sind die Bücher nun für jeden Buchhändler einfacher zu finden, der meist zunächst über die Barsortimentskataloge sucht, bevor das VLB zurate gezogen wird. Großteils sollen die Titel sogar über Nacht lieferbar sein, das dürfte allerdings bei Print-on-Demand nur funktionieren, wenn KNV sie schon gedruckt lagert. Lars Poeck, Head of Marketing bei epubli ist dennoch überzeugt: „Durch den On-Demand-Druck im Logistikzentrum von KNV ist eine kurzfristige Lieferbarkeit gewährleistet, unabhängig von einer Lagerhaltung durch das Barsortiment. Epubli bietet damit im Taschenbuch als Komplettlösung – sowohl über den stationären als auch den Online-Buchhandel sowie insbesondere Amazon – die besten Lieferzeiten für Bücher von Selfpublishern im On Demand Verfahren.“

 

Vom Selbstverlag zum Selfpublishing

Die letzten Quickies berichteten von der Zwischenbilanz des Inhalte-Chefs von Kindle Deutschland und dessen Einschätzungen zum zukünftigen Selfpublishing-Markt. Und es scheint, als wollten sich nun einige weitere Akteure zu Wort melden und der von Johannes Monse (Monsenstein und Vannerdat) gestellten Frage „Wie hat das Selfpublishing die Branche verändert?“ nachgehen. Let the Games begin! Zum einen verschriftlichte bisher Wolfgang Tischer von literaturcafé.de seine Antworten, zum anderen steuerte auch der selbsternannte Selfpublishing-Papst Matthias Matting seine Meinung bei. Die Einschätzungen der beiden sind interessant, unterscheiden und decken sich teilweise und sind lesenswert, will man sich zu dieser Frage Gedanken machen. Vielleicht stellen wir auch mal eine Prognose auf 😉

 

Selfpublishing? Nein, danke!

For me, traditional publishing means poverty. But self-publish? No way„. Diese Aussage trifft die Autorin Ros Barber. Wir sind schockiert – no way? Also wirklich no way? Nicht jeder muss das Selfpublishing lieben, das ist uns klar, aber was kann man schon so sehr dagegen haben? Warum Barber, trotz der Auffassung, dass das Autorenleben eine finanzielle Misere sei, das Selfpublishing ablehnt, erklärt sie ihren Lesern im Guardian ausführlich. Zum einen bedeutet Selfpublishing für sie nicht, dass man sein Leben dem Schreiben widmet, sondern dem Marketing. Man sei dauerhaft damit beschäftigt sich selbst zu vermarkten, ohne freie Minute und mit viel weniger Zeit zum Schreiben. In der Ablehnung von Manuskripten durch Verlage sieht sie außerdem einen Anreiz noch besser zu schreiben und sich stetig selbst zu übertreffen. Etwas was ihrer Ansicht nach im Selfpublishing fehlt – denn niemand hält dich ab einfach zu veröffentlichen, was du für gut befindest. Leider ist auch Barber von Vorurteilen nicht befreit und der Meinung, dass man als Selfpublisher schnell in die Amateur-Schublade gesteckt wird und gar nicht mal so ernst genommen wird. In einigen Punkten hat sie sicher recht, und jeder Autor soll den Weg gehen, den er für geeignet für seine Werke und seine persönliche Strategie hält – aber no way ist das Selfpublishing bestimmt nicht!

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