Spubbles Quickies #28

Alle zwei Wochen haben wir für euch den kommentierten Rückblick: Was tut sich aktuell in der Branche? Heute mit Sweek, Kindle und der Buchpreisbindung …

Social-Reading und Publishing mit Sweek

Mit Sweek startet in Kürze ein europäisches Mobile-Publishing-Angebot. Bei der App drängt sich zunächst der Vergleich mit Wattpad auf, auch wenn das Unternehmen lieber anders wahrgenommen werden will. Sweek ist ein niederländisches Unternehmen, das über seine App Geschichten verbreiten und serielles Erzählen fördern will. Es gibt die Möglichkeit Texte zu lesen und selbst zu publizieren sowie verschiedene Social-Reading-Features, durch die Leser und Autor interagieren können. Sweek ist kostenlos und finanziert sich über Werbe-Modelle und Selfpublishing-Angebote. Der Mehrwert für Verlage: Sie sollen Sweek als Marketing- und Scouting-Werkzeug nutzen und bereits vorhandene Texte einspeisen um ein neues, junges Lesepublikum zu gewinnen und auf Bezahlinhalte aufmerksam machen.

 

 

5 Jahre Kindle – ein Resümee

Vor 5 Jahren startete das Kindle-Programm in Deutschland und veränderte den Buchmarkt nachhaltig, vor allem im Bereich des e-Books. Nun zieht Inhalte-Chef Andreas von der Heydt im Interview mit dem Buchreport Bilanz. Er hat viel Positives zu berichten, vor allem für Amazon, spricht aber auch weniger Gelungenes an. So werden im Gespräch die gesamte Marktentwicklung der e-Book-Sparte sowie wachsende Herausforderungen analysiert und Konkurrenten sowie Zielgruppe in den Blick gefasst. Von der Heydts Tipp für die Zukunft: „Damit das E-Book seine positive Entwicklung fortführen wird und sich im digitalen Wettbewerb weiterhin behaupten kann, ist es aus unserer Sicht notwendig, bei der Preisfindung für E-Books auch die niedrigen Kosten für Druck, Logistik, Distribution und Lagerung zu berücksichtigen.“

 

Keine Preisbindung für Selfpublisher

Es ist seit Ende April offiziell: Das e-Book unterliegt der Buchpreisbindung. Die Titel von Selfpublishern sind von dieser Regelung allerdings auch weiterhin nicht betroffen. Das Gesetz ist noch nicht verabschiedet, aber zumindest die Bundesregierung schreibt: „Elektronische Bücher, die nicht als verlags- oder buchhandelstypisch anzusehen sind, wie beispielsweise von den Autoren selbst unter Nutzung spezialisierter Plattformen veröffentlichte elektronische Bücher, fallen nicht unter die Preisbindung.“ Matthias Matting findet das ziemlich dreist, denn wie können Bücher, die Bestsellerlisten (zumindest bei Amazon) anführen nicht buchhandelstypisch sein? Die meisten Leser des Artikels scheint es allerdings zu freuen. So äußerten sich in einer Umfrage via Selfpublisherbibel 137 Leser mit „großartig – endlich neue Chancen für Selfpublisher“. 86 fanden es hingegen „gemein – Selfpublisher sollten mit Verlagen in jeder Hinsicht gleichgestellt sein“. Festzuhalten bleibt: Neue Möglichkeiten bietet das in der Tat, man kann auf der einen Plattform an Preisaktionen teilnehmen, auf der anderen den vollen Preis verlangen (da scheint mal wieder vor allem Amazon zu profitieren, die viele Rabattaktionen für ihre Autoren anbieten). Leider stuft es aber den Selfpublisher gegenüber Verlagsautoren wieder etwas ab, wenn auch nur im e-Book-Format.

 

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