Spubbles Quickies #27

Alle zwei Wochen haben wir für euch den kommentierten Rückblick: Was tut sich aktuell in der Branche? Heute mit Betrug bei Amazon, einem unglaublichen Sprachtalent, Kanada und der Verbindung von SP und e-Books …

Die Unlimited-Betrüger

Amazon muss es zurzeit mit Betrügern aufnehmen. Diese tricksen Kindle Unlimited aus, die e-Book-Flatrate von Amazon, um mit wenig Aufwand Geld zu verdienen. Bei Kindle Unlimited wird der Autor nach gelesenen Seiten bezahlt – die Betrüger stellen dicke Bücher ein und machen dem System vor, dass all diese auch gelesen werden. Das funktioniert, indem sie einen Link auf der ersten Seite einbauten, der den Leser direkt zu dem Inhaltsverzeichnis auf der letzten Seite führte. Dann kassieren sie ab. Das schadet nicht unbedingt Amazon, aber den anderen Selfpublishern, die ihre Werke über Kindle Unlimited zur Verfügung stellen. Laut dem Nachrichtendienst Heise ist der Handlungsspielraum von Amazon allerdings begrenzt, mehr als auf die Betrugsfälle reagieren könne das Unternehmen nicht. Amazon beschränkt nun die Vergütung auf die ersten 3000 Seiten eines Werkes und sperrte e-Books, deren Inhaltsverzeichnis am Ende steht. Das traf allerdings nicht nur die Betrüger sondern auch ehrliche Autoren. Kann man nur hoffen, dass das Problem bald aus der Welt geschafft wird und sich Leser und Autoren nicht mehr über falsche e-Books ärgern müssen.

 

Das unglaubliche Sprachtalent

Die Selfpublisherbibel berichtete vor kurzem über eine sehr interessante Amazon-Autorin: Peggy S. schreibt ihre Bücher in Deutsch. Doch Spanisch, Finnisch, Walisisch und Schwedisch kann sie auch. Und noch einige andere Sprachen. Denn ihre Werke gibt es nicht nur in Deutsch, sondern in ungefähr jeder Sprache, die man sich wünschen kann. Ihr Geheimnis? Gute Frage. Man munkelt es sei der Google Translator. Obwohl sie sich auch nicht immer die Mühe macht, und „unübersetzbare“ deutsche Wörter gerne mal stehen lässt. Die Selfpublisherbibel lies einige Werke von Muttersprachlern prüfen und die waren sich einig: Die Übersetzungen sind schlecht. Sehr schlecht. Auch wenn es sich um Kochbücher handelt und nicht um einen 1000-Seiten-Roman. Aber hat man solche Übersetzungen wirklich nötig, liebe Peggy? Der arme unwissende Käufer und Leser …

 

Selfpublishing im Sortiment

In einer kleinen kanadischen Buchhandlung in Ottawa ist für örtliche Selfpublisher möglich, wovon viele ihrer deutschen Kollegen bisher nur träumen können: einige Regalmeter nur für ihre Werke! Mit Wolfgang Tischer von literaturcafé.de sprach der Geschäftsführer Michael Varty über sein Konzept, Selfpublisher in den stationären Handel einzubinden, welche Herausforderungen dabei gemeistert werden müssen und wie er die Selfpublishing-Titel auswählt. Vielleicht können sich daran einige kleine deutsche Buchhändler ein Beispiel nehmen. Die Flut der Selfpublishing-Titel scheint nämlich kein Hindernis zu sein und kann das eigene Sortiment, vor allem was regionale Titel betrifft, gewinnbringend erweitern.

 

Funktioniert Selfpublishing nur digital?

Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Interview mit dem Hybridautor Jonas Winner, das kürzlich auf Indie-Publishing erschien. Er ist überzeugt: Selfpublishing funktioniert eigentlich nur im e-Book. Winner ist nach Erfolgen im Selfpublishing nun auch bei Droemer Knaur untergekommen. Ein Schritt, von dem viele Selfpublisher träumen. Im Interview spricht er über die Zweigleisigkeit, die Grenzen des e-Books, Selbstvermarktung und die Rolle und Funktion der Buchblogger für Selfpublisher und Verlagsautoren.

 

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